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Leseprobe CONNEXI Nephrologie Ausgabe 1-2018

NEUE EMPFEHLUNGEN DER

NEUE EMPFEHLUNGEN DER DHL® Stärker individualisierte Blutdruckzielwerte Bisher galt ein Zielblutdruck von unter 140/90 mmHg – gemäß dem Motto „one fits all“. Inzwischen hat die Deutsche Hochdruckliga e.V. DHL® diese Empfehlung in Folge der SPRINT-Studie [1] überarbeitet: Bei Herz-Kreislauf-Risikopatienten soll ein Blutdruckziel von unter 135/85 mmHg angestrebt werden. Bei den anderen bleibt der bisherige Zielbereich bestehen. Fazit von Professor Bernhard K. Krämer, Mannheim, Kongresspräsident der 9. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie (DGfN): „Bluthochdruck ist eine komplexe Erkrankung. Die moderne Therapie muss daher risikoadaptiert und stärker individualisiert erfolgen.“ Die Deutsche Hochdruckliga e.V. DHL® senkt den Zielblutdruck für kardiovaskuläre Risikopatienten auf unter 135/85 mmHg. Zu ihnen zählen: •• Patienten mit einer bestehenden kardiovaskulären Erkrankung (ausgenommen Schlaganfallpatienten), •• Patienten mit einer chronischen Nierenerkran kung ab dem Stadium 3 (GFR

NEUE EMPFEHLUNGEN DER DHL® Abb. 1: Die Patienten erreichen unter intensivierter Bluthochdruckbehandlung (unter 120 mmHg) bezüglich Depressionen, physischer und mentaler Leistungsfähigkeit vergleichbare Werte wie die Patienten unter der Standardbehandlung. Dies galt auch für ältere sowie multimorbide Patienten [4]. K. Krämer, Mannheim. „Deshalb können wir auch nicht mehr einen einzigen Richtzielwert für alle herausgeben.“ Komplexes Erkrankungsbild erfordert komplexere Empfehlungen Der Experte führte aus, dass Bluthochdruck ein komplexes Erkrankungsbild ist, insbesondere wenn die Erkrankung eine von mehreren bei multimorbiden Patienten ist. Auch müsse immer die individuelle Konstitution des Patenten berücksichtigt werden, denn selbst in der Sprint-Studie war die Nebenwirkungsrate der tieferen Blutdrucksenkung nicht unerheblich: So traten hypotensive Phasen, Synkopen, Elektrolytveränderungen und akutes Nierenversagen häufiger unter intensiver Blutdrucksenkung auf. Um Synkopen möglichst zu vermeiden, kann der Patient auf das Vorliegen einer orthostatischen Hypotonie getestet werden; CONFERENCES 41

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