HERZINSUFFIZIENZ Komorbiditäten sind entscheidend für Prognose und Lebensqualität Mark Lüdde 1 , Julia K. Jahn 2 und Rüdiger Dißmann 3 , Bremerhaven © mauritius images/Aleksandr Kichigin/Alamy Die überragende Bedeutung von Komorbiditäten bei Herzinsuffizienz wurde nicht zuletzt auch durch die COVID-19-Pandemie deutlich: Infektionen mit dem neu aufgetretenen Coronavirus können eine Herzinsuffizienz zur Exazerbation bringen. Neben den im Folgenden dargestellten weiteren Begleiterkrankungen, die Verlauf und Prognose der Herzinsuffizienz beeinflussen, sind viele andere Entitäten ebenfalls von großer Bedeutung für den Krankheitsverlauf. Die Erkennung und optimale Therapie von Komorbiditäten kann die Lebensqualität und Prognose betroffener Patienten mit Herzinsuffizienz deutlich verbessern. connexiplus Bei der Herzinsuffizienz können drei Formen unterschieden werden: Die Herzinsuffizienz mit eingeschränkter linksventrikulärer Pumpfunktion, bei der die Ejektionsfraktion (EF) 45 %) sowie als dritte Kategorie 1 Kardiologische Gemeinschaftspraxis Bremerhaven; 2 Klinik für Gastroenterologie, Pneumologie, Onkologie und Diabetologie, Klinikum Bremerhaven; 3 Klinik für Kardiologie, Klinikum Bremerhaven 28
HERZINSUFFIZIENZ die Herzinsuffizienz mit mittelgradig eingeschränkter Pumpfunktion (EF>35 %, 76 ml/min auf 43 mg/dl war in einer großen amerikanischen Studie an Patienten mit akuter Herzinsuffizienz mit einem Risiko von fast 9 % verknüpft, während des Krankenhausaufenthaltes zu versterben [5]. Weitere prognoselimitierende Faktoren sind zu bedenken: Die bei fortgeschrittener Niereninsuffizienz häufige renale Anämie kann die Prognose weiter verschlechtern [6]. Außerdem ist zu bedenken, dass eine intensivierte Herzinsuffizienzmedikation (ACE-Hemmer, Angiotensin-Antagonisten, Betablocker, Aldosteronantagonisten) häufig aufgrund der Gefahr einer Hyperkaliämie schwer durchführbar ist [7] und dass sogar die Evidenz für diese etablierten Therapien mit zunehmender Nieren insuffizienz immer schlechter wird [8]. Die häufige Bezeichnung von z. B. Aldosteronantagonisten als „nephrotoxisch“ ist dabei irreführend. Das Renin-Angiotensin-Aldosteron wirkt negativ sowohl auf die Herz- als auch auf die Niereninsuffizienz. Eine medikamentöse Hemmung des RAAS-Systems ist daher prinzipiell ein wichtiger Therapiebaustein bei beiden Erkrankungen. Bei Hyperkaliämiegefahr muss jedoch vorsichtig mit Substanzen umgegangen werden, die eine Hyperkaliämie verstärken können. connexiplus 29
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