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Leseprobe CONNEXI 2020-3 Infektiologie

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Planung und Organisation

Planung und Organisation Redaktion Anmeldung Implementierung und Evaluierung Publikation Leitlinienentwicklung Fortschreibung und Aktualisierung Eventuell angemahnte Änderungen an konsensuspflichtigen Passagen und deren Konsentierung werden innerhalb der Leitliniengruppe vorgenommen. Daran anschließend erfolgt eine erneute Vorlage an die Vorstände der beteiligten Fachgesellschaften. Am Ende der Leitlinienredaktion werden eine Langversion, eine Kurzversion (in Form einer Zusammenfassung der Empfehlungen, ggf. als Flussdiagramme oder klinische Algorithmen), der Leitlinienreport und ggf. eine Patient*innen- Version eingereicht und veröffentlicht. Gleichzeitig wird hierbei auch der Turnus der geplanten Aktualisierungen angegeben. Abbildung 1: Ablaufschema – eine Leitlinie erarbeiten. STI-Leitfaden für die Kitteltasche öfter aktualisiert CONFERENCES Die Finanzierung der Leitlinienerstellung erfolgt in der Regel aus den Mitteln der einzelnen Fachgesellschaften. Von grundlegender Relevanz bei der Erstellung von Leitlinien ist die redaktionelle Unabhängigkeit aller Beteiligten. Etwaig bestehende Interessenkonflikte müssen dementsprechend offengelegt werden. Außerdem ist entscheidend, in der Planung zu berücksichtigen, welche Fachgesellschaften eingebunden werden sollen und welcher Klassifikationsgruppe die Leitlinie entsprechen soll. Einen Überblick über die verschiedenen Klassifikationsstufen und deren jeweilige Methodik gibt die entsprechende Übersicht. Basierend auf der identifizierten Evidenz, der klinischen Expertise und auch den Patient*innen-Präferenzen (bei S2e- und S3-Leitlinien) sollen anschließend graduierte Empfehlungen zum Prozedere ausgesprochen werden. Nach der strukturierten Konsensfindung wird die Gesamtleitlinie verabschiedet. Auch die formale Verabschiedung der Vorstände oder interner Leitlinienboards der beteiligten Fachgesellschaften ist in diesem Schritt erforderlich. Die Erstellung von Leitlinien leistet einen wichtigen Beitrag zur Entscheidungsfindung für Ärzt*innen in spezifischen Situationen, die auf klinischer Evidenz und aktuellsten wissenschaftlichen Ergebnissen basiert. Nicht nur im Bereich der STI stellen sie dadurch ein unverzichtbares Instrument für die tägliche Praxis dar. Tabelle 1: Methodische Qualität von Leitlinien. Klassifikation Leitlinientypus Methodik S3 S2e S2k S1 Konsens- und evidenzbasierte Leitlinie Evidenzbasierte Leitlinie Konsensbasierte Leitlinie Handlungsempfehlungen von Expert*innengruppen Repräsentatives Gremium, systematische Recherche, Auswahl, Bewertung der Literatur, strukturierte Konsensfindung Systematische Recherche, Auswahl, Bewertung der Literatur Repräsentatives Gremium, strukturierte Konsens findung Konsensfindung in einem informellen Verfahren 48

STI-LEITLINIEN Gleichzeitig soll auch nicht verschwiegen werden, dass bei der Leitlinienerarbeitung von einer langen Erstellungsdauer auszugehen ist; außerdem ist die Erstellung kostenintensiv (s. o.; die Mittel müssen aus den einzelnen beteiligten Fachgesellschaften aufgewendet werden) – beides gilt umso mehr bei den S2e- und S3-Leitlinien. Angesichts des existierenden Bedarfs an hochaktuellen Informationen zu Beratung, Diagnostik und Therapie von STI hat die Deutsche STI-Gesellschaft einen Leitfaden für die Kitteltasche herausgegeben, der regelmäßig in aktualisierter Auflage erscheint. Basierend auf den vorliegenden Leitlinien, wird dieser von Expert*innen unter Einbezug der aktuellsten Publikationen erarbeitet. Aus diesem Grund ist die Erstellung zeitlich schneller realisierbar. Das in der Praxis bewährte Kitteltaschenformat kann bei der DSTIG gegen eine Schutzgebühr von 3,– Euro in der aktuellen Auflage bestellt werden (info@dstig.de). Referenzen/Weiterführende Literatur: 1. AWMF (2018a). Leitlinie „Sexuell übertragbare Infektionen (STI) – Beratung, Diagnostik, Therapie“. Registernummer 059-006. https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ ll/059-006.html, zuletzt geprüft am 25.03.2020. 2. Buder S, Jansen K (2019a). Update Gonorrhoe Neisseria gonorrhoeae in Zeiten des Superbugs. HIV&more online 2019, 1:28-33. https://www.hivandmore.de/ archiv/2019-1/update-gonorrhoe-neisseria-gonorrhoeae-in-zeiten-des-superbugs.shtml, zuletzt geprüft am 25.03.2020. 3. Buder S, Heuer D, Guhl E et al. (2019 b). Gonorrhö mit einem high-level-Azithromycin-resistenten Erreger in Deutschland. Epid Bull 2019; 32/33:299-230. https:// www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2019/ Ausgaben/32-33_19.pdf;jsessionid=BC064AE40B9EEE- 73C1E1B0FFFB29B334.internet061?__blob=publicationFile, zuletzt geprüft am 25.03.2020. 4. British Association for Sexual Health and HIV (BASHH 2019). National guideline for the management of infection with Neisseria gonorrhoeae 2019. https://www. bashhguidelines.org/media/1208/gc-2019.pdf, zuletzt geprüft am 25.03.2020. 5. AWMF (2018b). Leitlinie „Diagnostik und Therapie der Gonorrhoe“. Registernummer 059-004. https://www. awmf.org/leitlinien/detail/ll/059-004.html, zuletzt geprüft am 25.03.2020. 6. British Association for Sexual Health and HIV (BASHH 2018). Update on the treatment of Chlamydia trachomatis(CT) infection. https://www.bashhguidelines.org/ media/1191/update-on-the-treatment-of-chlamydiatrachomatis-infection-final-16-9-18.pdf, zuletzt geprüft am 25.03.2020. 7. AWMF (2016). Infektionen mit Chlamydia trachomatis. Registernummer 059-005. https://www.awmf.org/ leitlinien/detail/ll/059-005.html, zuletzt geprüft am 25.03.2020. 8. AWMF (2020 – in Erarbeitung). Angemeldetes Leitlinienvorhaben Mykoplasmen, Ureaplasmen. Registernummer 059-007. 9. AWMF (2018c). Leitlinie HIV-Präexpositionsprophylaxe (PrEP). Registernummer 055-008. https://www.awmf. org/leitlinien/detail/ll/055-008.html, zuletzt geprüft am 30.03.2020. 10. AWMF (2017). HPV-assoziierte Läsionen der äußeren Genitoanalregion und des Anus – Genitalwarzen und Krebsvorstufen der Vulva, des Penis und der peri- und intraanalen Haut. Registernummer 082-008. https:// www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/082-008.html, zuletzt geprüft am 30.03.2020. 11. WHO (2016). WHO guidelines for the treatment of Treponema pallidum (syphilis). https://apps.who.int/iris/bitstream/handle/10665/249572/9789241549806-eng.pdf; jsessionid=F38B386E0DE2100482C90FC79C32868E? sequence=1, zuletzt geprüft am 30.03.2020. Prof. Dr. med. Norbert Brockmeyer Zentrum für Sexuelle Gesundheit und Medizin St. Elisabeth-Hospital Bleichstraße 15, 44787 Bochum CONFERENCES 49

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