ANTIRETROVIRALE THERAPIE Nur minore Resistenzmutationen (2,1 %) Sensitive 89,2 % (CI 95 %; 9,5–12,3) Resistent 10,8 % 3,4 % 3,6 % 2,8 % Sensitive 97,9 % 0,9 % n=1879 0,2 % n=839 Sensitive 0,8 % L74M (7/839) 1,1 % T97A (9/839) 0,2 % L74M+T97A (2/839) NRTI NNRTI PI dual multi Abbildung 1: RKI Auswertung (2013−16) von Neudiagnosen (
ANTIRETROVIRALE THERAPIE Primär-Resistenzen gegen drei Klassen (Multiresistenzen) sind selten (unter 1 %). Aber auch unter der Präexpositions-Prophylaxe (PrEP) sind schon Fälle beschrieben worden, in denen es zur Infektion mit multiresistenten Viren gekommen ist. Deshalb ist es u.a. wichtig, auch bei der PrEP mit Emtricitabin/Tenofovir nicht auf das Kondom zu verzichten [4]. Erworbene Resistenzen 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0 2007 2008–2009 2010–2011 2012 2013 2014 2015–2017 Im Gegensatz zu den übertragenen Resistenzen treten erworbene Resistenzen bei Patienten auf, die unter einer antiretroviralen Therapie stehen. Diese erworbenen Resistenzen können Folge einer nicht leitliniengerechten insuffizienten Therapie sein. Dringend muss davor gewarnt werden, in Standardsituationen Therapiekonzepte einzusetzen, die nicht in Studien untersucht worden sind. Es ist wichtig, vor Therapiestart die gesamte Medikamentenanamnese zu erheben um potenzielle Interaktionen zu erkennen und die Einnahmemodalitäten mit dem Patienten genau zu besprechen. Wenn mehr als eine Tablette eingenommen werden muss, empfiehlt sich ein schriftlicher Medikamentenplan. Man wundert sich, welche Missverständnisse bei ausschließlich mündlicher Aufklärung gelegentlich auftreten. Zum klinischen Standard einer Therapiekontrolle gehören regelmäßige virologische Verlaufsuntersuchungen, um einen nicht adäquaten Viruslastabfall bzw. einen Wiederanstieg zu erkennen. Bei frühzeitiger Aufarbeitung eines virologischen Therapieversagens ist es häufig möglich, komplexe Mutationen zu verhindern. Bei einem lang laufenden virologischen Versagen mit nicht suppressiver HIV-Therapie kann sich eine Multiresistenz entwickeln. In den letzten Jahren sind diese durch bessere Therapiestandards seltener geworden [5] (Abb. 4). TOTAL NRTI NNRTI PI INIs Abbildung 3: Änderung der Primärresistenzen in Abhängigkeit von der ART-Leitlinie [3]. Dennoch werden wir im klinischen Alltag immer wieder mit Patienten konfrontiert, die Ein- und Mehrklassenresistenzen aufweisen. Wenn es zu einem Anstieg der Viruslast kommt, muss die Es muss dringend davor gewarnt werden, in Standardsituationen Therapiekonzepte einzusetzen, die nicht in Studien untersucht worden sind Situation analysiert werden. Die Compliance des Pa tienten muss hinterfragt werden, gelegentlich zeigt sich schon bei einem Blick auf die Verordnungen, dass der Patient gar nicht ausreichend Medikamente gehabt haben kann. Bei einem Anstieg der Viruslast über 500 Kopien/ml muss eine geno- CONFERENCES 23
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