SCHWANGERSCHAFT – MENOPAUSE – STI-SCREENING EDUCATION wie Schlafstörungen oder eine depressive Verstimmung sind unspezifisch. Wenn eine Patientin zu Ihnen kommt und über Stimmungsschwankungen berichtet, sollten Sie zumindest daran denken, dass es die Menopause sein könnte“, so Krznaric. Häufig werde darauf aber nicht so sehr geachtet. Es werde viel über HIV und den älter werdenden Patienten gesprochen. Doch auch die Patientinnen werden älter – und die Zahl der Erstdiagnosen bei Frauen im höheren Lebensalter nimmt zu. Ebenso wie bei Männern steigt auch bei Frauen das Risiko für behandlungsbedürftige Begleiterkrankungen wie Osteoporose und kardiovaskuläre Erkrankungen mit zunehmendem Alter an. Regelmäßiges STI-Screening obligatorisch Tipps zur Diagnose und Therapie von sexuell übertragbaren Infektionen (Sexually Transmitted Infections, STI) in der HIV-Schwerpunktpraxis gab Dr. Heiko Jessen, Berlin. Aufgrund des häufig asymptomatischen Verlaufs sei das Screening auf STI bei HIV-Patienten obligatorisch. Dies setze die Sexualanamnese, die gezielte körperliche Untersuchung sowie die Sicherung des Erregers voraus. Eine gute Sexualanamnese sei jedoch eher die Ausnahme als die Regel, da auf Seiten der Ärzte infolge von Stigmatisierung große Barrieren bestünden. Eine gute Sexualanamnese sollte in einem geschützten Raum stattfinden und nicht wertend, sondern akzeptierend sein [5]. Folgende Organe sollten grundsätzlich untersucht werden: •• Oropharynx (ggf. Selbstabstrich) •• Das gesamte Hautintegument, auch versteckte Stellen •• Lymphknoten, ggf. Sonographie und Röntgen- Thorax •• Genitalien (ggf. Selbstabstrich, Erststrahlurin) •• Perianalregion, Analkanal (ggf. Selbstabstrich) Jessen bietet seinen Patienten seit etwa einem Jahr Selbstabstriche an, was gut funktioniere. In HIV-Schwerpunktpraxen sollten Patienten regelmäßig zumindest auf die folgenden STI gescreent werden: Treponema pallidum, Gonorrhoe, Chlamydien, Mycoplasmen, Hepatitis C-Virus und mit Human-Papillomviren (HPV) assoziierte Erkrankungen. Bei sexuell wenig aktiven Patienten sollte das Screening mindestens einmal jährlich und bei sexuell aktiven Patienten alle drei bis sechs Monate durchgeführt werden. Bericht: Dr. Matthias Herrmann, Berlin Quelle: Symposium „HIV + – vieles anders und manches gleich“ im Rahmen der 17. Münchner AIDS- und Hepatitis-Tage am 23. März 2018 in Berlin. Mit freundlicher Unterstützung der Hormosan Pharma GmbH, Frankfurt am Main. Literatur: 1. Mandelbrot L et al. Clin Infect Dis 2015; 61: 1715−1725. 2. Deutsch-Österreichische Leitlinie zur HIV-Therapie in der Schwangerschaft und bei HIV-exponierten Neugeborenen (Stand März 2017), AWMF-Register-Nr.: 055 – 002, S2k- Leitlinie. 3. http://www.eacsociety.org/files/guidelines_9.0-german. pdf 4. Sibiude J et al. Conference on Retroviruses and Opportunistic Infections (CROI), 4.−7. März 2018, Boston, MA., USA Poster #805. 5. Bachmann L (Hrsg.) Sexually Transmitted Infections in HIV-Infected Adults and Special Populations – A Clinical Guide. Springer International Publishing 2017 ISBN 978- 3-319-56694-8. 48
WISSENSCHAFT GENIESSEN Magazin
Laden...
Laden...
Laden...
The Paideia Group GmbH
Dammsmühlerstr. 35
13158 Berlin
Tel: +49 (0)30 40303692
Fax: +49 (0)30 40303696
mail@thepaideiagroup.com