THERAPIEUMSTELLUNG BEI SUPPRIMIERTER VIRUSLAST Auf gleich hohe Potenz achten Symposiumsbericht EDUCATION Nebenwirkungen, Komorbiditäten, Adhärenzprobleme, Schwangerschaft oder der Wunsch nach weniger Tabletten: Es gibt verschiedene Gründe, eine laufende antiretrovirale Therapie (ART) umzustellen. Grundsätz lich, so Dr. med. Katja Römer, Köln, steht einem Wechsel nichts im Wege. Was dabei zu beachten ist, erklärte sie auf einem Symposium anlässlich des Kongresses für Infektionskrankheiten und Tropenmedizin 2018. Wichtigste Voraussetzung für eine Umstellung ist, dass die virologische Wirksamkeit weiterhin unverändert erhalten bleibt, erklärte die Allgemeinmedizinerin. Weiterhin soll der Patient eine gute Lebensqualität behalten. Wechseln sollte man nur auf ein Regime, bei dem die reelle Chance besteht, dass der Patient auch längerfristig die Therapietreue hält. Zudem sollte die neue Behandlung nicht mehr oder andere Toxizitäten hervorrufen. Ein Aspekt, der bei den immer älter werdenden Patienten eine große Rolle spielen kann, sind Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten. Virologische Wirksamkeit muss erhalten bleiben Die Deutsch-Österreichischen Leitlinien von 2017 [1] behandeln in Abschnitt 3.4 das Thema Umstellung von einer effektiven Therapie auf eine andere. Demnach gilt der Wechsel bei stabiler Virussuppression unter die Nachweisgrenze (
THERAPIEUMSTELLUNG BEI SUPPRIMIERTER VIRUSLAST zen „in der Hinterhand“ zu behalten, um Patienten unter Umständen auch später noch behandeln zu können. Eine erste Kontrolle nach Umstellung sieht die EACS bereits nach vier Wochen vor. Wie soll man sich verhalten bei Patienten, die seit langem auf eine efavirenz-haltige Kombination eingestellt sind und diese tolerieren, auch wenn diese Therapie mittlerweile als unzeitgemäß gilt? Sowohl die deutschen als auch die europäischen Leitlinien sind sich einig darin, dass kein Grund besteht, eine gut vertragene und voll wirksame Behandlung zu beenden, nur weil diese nicht mehr empfohlen wird. Adhärenzvorteil: nur noch eine Pille täglich Ohne eine optimale Adhärenz ist das Ziel einer anhaltenden Virussuppression nicht zu erreichen. Der Wechsel auf das erste und einzige darunavirbasierte Ein-Tabletten-Regime (Single Tablet Regimen, STR) dürfte hierfür deutliche Vorteile bieten. Die Fixkombination aus Darunavir/Cobicistat/Emtricitabin/Tenofovir-Alafenamid (DRV/c/ FTC/TAF, SYMTUZA®) zeichnet sich durch eine gute Wirksamkeit und Verträglichkeit aus. Eine sehr hohe Resistenzbarriere und anhaltend niedrige Toxizität machen die Substanz zu einer zuverlässigen Langzeittherapie, berichtete Römer. Die Zulassung von SYMTUZA® erfolgte im Herbst 2017 und bezieht sich auf die HIV-1-Therapie bei Erwachsenen und Jugendlichen ab zwölf Jahren und einem Mindest- Körpergewicht von 40 kg. Die Umstellung von einem stoffgleichen, klassengleichen Regime aus geboostertem Proteasehemmer (bPI) plus Emtricitabin/Tenofovir Disoproxil Fumarat (FTC/TDF) auf das darunavirbasierte STR wurde in der offenen, internationalen, multizentrischen Nicht-Unterlegenheitsstudie der Phase-III EMERALD untersucht [3]. Die über 1.100 Patienten wiesen eine dauerhaft supprimierte Viruslast (
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