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Leseprobe CONNEXI Biomarker Ausgabe 2-2018

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ANGEBORENE HERZFEHLER a

ANGEBORENE HERZFEHLER a 1,0 b 1,0 0,8 0,8 Sensitivität 0,6 0,4 0,2 Homoarginin AUC 0,837 [0,73-0,95] p

PROINFLAMMATORISCHES MIKROMILIEU Lipoproteine und Inflammation bei Niereninsuffizienz Thimoteus Speer, Homburg/Saar Die chronische Nierenerkrankung (CKD) ist mit einer dramatisch gesteigerten Morbidität und Mortalität vergesellschaftet. Verantwortlich hierfür ist neben einem Voranschreiten der Niereninsuffizienz vor allem die Entstehung kardiovaskulärer Komplikationen wie die vaskuläre Kalzifikation und CKD-assoziierte Atherosklerose. Eine entscheidende Rolle bei der Progression der Niereninsuffizienz und der CKD-assoziierten kardiovaskulären Komplikationen spielt die Entstehung eines proinflammatorischen Mikromilieus bei Pa tienten mit CKD. Schematisch dargestellt (Abbildung 1) führt die chronische Nierenerkrankung durch die Freisetzung verschiedener Mediatoren zu einer Aktivierung von verschiedenen Immunzellen wie Monozyten und Makrophagen. Diese wiederum sezernieren proinflammatorische Substanzen wie Zytokine, die dann sowohl die Progression der Niereninsuffizienz fördern, als auch zur Entstehung von Schäden des Gefäßsystems führen. Eine besondere Rolle kommt hierbei dem angeborenen Immunsystem (innate immunity) zu [1]. Exogene, pathogenassoziierte Muster (PAMPs, pathogen associated molecular pattern) und endogene, schadensassoziierte Muster (DAMPs, damage associated molecular pattern) spielen bei der CKD-assoziierten Inflammation eine wichtige Rolle. Als DAMPs bei der CKD-assoziierten chronischen Inflammationsreaktion kommen zum einen vermehrt gebildete Substanzen (z. B. Urämietoxine) und zum anderen durch die CKD veränderte, auch bei Gesunden vorhandene Substanzen (z. B. modifizierte Lipoproteine) in Frage. Diese Substanzen werden durch Mustererkennungsrezeptoren (pattern recognition receptors), welche auf einer Vielzahl von Zellen exprimiert sind, erkannt und führen dann zu einer proinflammatorischen Zellaktivierung (Abbildung 2). In verschiedenen Arbeiten konnte in den letzten Jahren eindrucksvoll gezeigt werden, dass insbesondere die Lipoproteine HDL (high-density lipoprotein) und LDL (low-density lipoprotein) eine wichtige Rolle bei der CKD-assoziierten chronischen Inflammationsreaktion spielen. High-Density-Lipoprotein Monozyten Makrophagen High-Density-Lipoprotein ist ein Lipoprotein, welches eine komplexe Struktur aus Proteinen und Lipiden aufweist, und bei Gesunden ausgeprägte vasoprotektive Eigenschaften ausübt. Es stabilisiert die Endothelzellschicht der Blutgefäße und verhindert die Entstehung atherosklerotischer Läsionen [2]. Chronische Nierenerkrankung Proinflammatorische Mediatoren Kardiovaskuläre Komplikationen Abbildung 1: Schema zur Rolle der Inflammation bei der Progression der chronischen Nierenerkrankung und der Entstehung CKD-assoziierter kardiovaskulärer Komplikationen. CONFERENCES 57

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