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Leseprobe CONNEXI Diabetes Adipositas Ausgabe 9-2019

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DIABETES

DIABETES 2019 CONFERENCES Hohes Adipositas-Risiko Viele der betroffenen Frauen leiden unter den Folgen der hormonellen Dysbalance erheblich und fühlen sich in ihrer Weiblichkeit gestört. Dass bei ihnen Übergewicht stark verbreitet ist, erhöht den Leidensdruck zusätzlich. Die Schuld an diesem Übergewicht tragen hier aber nicht nur die Frauen selbst, auch die Krankheit trägt dazu bei: Ein bestimmtes Adipositas-Risikogen, das in der weiblichen Bevölkerung mit einem BMI-Anstieg um 0,5 kg/m² assoziiert ist, wirkt sich bei Frauen mit PCOS doppelt stark aus. Nicht überraschend ist daher, dass Frauen mit PCOS viermal häufiger eine nichtalkoholische Leberverfettung mit erhöhtem Risiko für eine nichtalkoholische Steatohepatitis, Leberzirrhose oder sogar ein hepatozelluläres Karzinom entwickeln, ergänzte Reger-Tan. Angesichts des häufigen Übergewichts liegt es nahe, dass dem PCOS typischerweise eine Insulinresistenz zugrunde liegt. Eine Hyperinsulinämie fördert die Zunahme an Gewicht und zusätzlich die Bildung männlicher Hormone. Das bedeutet, unter der Insulinresistenz leidet nicht nur das äußere Erscheinungsbild, sondern es fördert auch die Entwicklung metabolischer Erkrankungen wie Typ‐2-Diabetes und Schwangerschaftsdiabetes. Therapie des PCOS Für die Therapie steht primär Metformin zur Verfügung. Es wirkt auf die Insulinresistenz und ist ein wesentlicher Baustein der Therapie. Unter Metformin-Therapie wurden sowohl eine Verringerung des Körpergewichts als auch der Gefahr für Frühgeburten und für frühe Fehlgeburten beobachtet. Inzwischen werden auch Inkretine auf ihren Nutzen für diese Patientinnengruppe geprüft. Die bisherigen Daten seien vielversprechend, so die Referentin. Helga Brettschneider, Redaktion Quelle: Pressekonferenzen der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) anlässlich des Diabetes Kongresses 2019 (29. Mai bis 1. Juni 2019) in Berlin 13. Herbsttagung der DDG Alltagsleben mit Diabetes Noch unter den Eindrücken der 2019 bereits stattgefundenen Kongresse findet am 8. und 9. November in Leipzig die 13. Herbsttagung der Deutschen Diabetesgesellschaft statt. Unter dem Motto „Diabetes – Mitten im Leben“ steht hier die Translation neuester Erkenntnisse aus der Diabetesforschung in die Praxis im Vordergund. Unter der Leitung des Tagungspräsidenten Dr. Nikolaus Scheper aus Marl werden in zahlreichen interdisziplinären Veranstaltungen innovative Möglichkeiten der Prävention und Therapie der Diabeteserkrankung präsentiert. Gesundheitspoli tische Podiumsdiskussionen, Fortbildungsveranstaltungen für Assistenzberufe sowie Angebote für den Nachwuchs im Diabetesbereich komplettieren das Programm. Besonderes Augenmerk gilt in Leipzig solchen Themen, die Menschen mit Diabetes in den verschiedenen Lebenslagen und unterschiedlichen Altersgruppen beschäftigen. Neben dem großen Einfluss auf Lebensplanung und -alltag „kommen häufig psychische Belastungen wie Ängste – zum Beispiel vor schweren Unterzuckerungen – oder Depressionen hinzu“ sagt Dr. Scheper. „Auch im Ausbildungs- und Arbeitsleben wirft die Diagnose Diabetes bei Betroffenen und Angehörigen eine Vielzahl an Fragen auf„ ergänzt Dr. Cornelia Woitek, Tagungssprecherin und -koordinatorin. Was beschäftigt unsere Patienten, welche Probleme haben sie und wie können wir sie als betreuende Diabetologen unterstützen? Alltagsfragen, die das Leben mit Diabetes birgt, bieten in Leipzig reichlich Diskussionsstoff, der auch bis zum nächsten Kongress im Mai 2020 in Berlin nicht ausgehen wird. 8

DIABETES NEU KLASSIFIZIERT Neue Subphänotypen des Diabetes und ihre Komplikationen Oana Patricia Zaharia, Düsseldorf © mauritius images/Pete Hermes Furian/AlamY n=1.105 22,35 % SAID 2,53 % SIDD 10,95 % SIRD 29,23 % MOD 34,93 % MARD Beim Diabetes mellitus handelt es sich um eine heterogene Erkrankung, die sich unter anderem in den Ursachen, dem Krankheitsverlauf sowie dem Risiko für die Entwicklung von Komplikationen unterscheidet. Bisherige Klassifikationen umfassen Hauptformen des Diabetes (Typ-1- und Typ-2-Diabetes), die sich in Bezug auf Insulinsekretion und Insulinsensitivität unterscheiden [1, 2]. Eine schwedische Arbeitsgruppe schlägt jetzt eine neue Einteilung des Diabetes mellitus vor, die möglicherweise helfen könnte, Patienten genauer zu charakterisieren und gezieltere Diagnose- und Therapieverfahren zu wählen [3]. Mithilfe einer Clusteranalyse werden dabei Patienten mit Typ-1- und Typ-2-Diabetes in fünf Subgruppen eingeteilt. Patienten mit Gestationsdiabetes oder anderen spezifischen Diabetesformen wurden nicht berücksichtigt, da bei diesen Gruppen spezielle physiopathologische Hintergründe Abbildung 1: Clustereinteilung in der Deutschen Diabetes-Studie: 22,35 % SAID, Schwerer Autoimmundiabetes; 2,53 % SIDD, Schwerer Insulinmangel-Diabetes; 10,95 % SIRD, Schwerer insulinresistenter Diabetes; 29,23 % MOD, Milder adipositasbedingter Diabetes; 34,93 % MARD, Milder altersbedingter Diabetes. CONFERENCES 9

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