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Leseprobe CONNEXI Kardiologie Ausgabe 5-2019

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2019

2019 LECTURE ON PREVENTION •• Effektive bevölkerungsbezogene Maßnahmen (wie verbesserter Nichtraucherschutz, Gesundheitsförderung bei Kindern, Jugendlichen und bei sozial Benachteiligten) •• Verbesserung der individuellen Prävention bei kardiovaskulären Patienten mittels langfristiger intensiver Präventionsprogramme •• Weiterentwicklung neuen Technologien, die eine personalisierte Präventionsmedizin ermöglichen. Es bietet sich dabei ein großes Potenzial, durch effektive kardiovaskuläre Prävention die Morbidität und Mortalität von Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Deutschland signifikant zu senken. Literatur 1. Hambrecht R et al. Effects of exercise training on left ventricular function and peripheral resistance in patients with chronic heart failure: A randomized trial. JAMA 2000;283:3095−3101. 2. Hambrecht R et al. Effect of exercise on coronary endothelial function in patients with coronary artery disease. N Engl J Med 2000;342:454−460. 3. Gielen S et al. Anti-inflammatory effects of exercise training in the skeletal muscle of patients with chronic heart failure. J Am Coll Cardiol 2003;42:861−868. 4. Werner C et al. Physical exercise prevents cellular senescence in circulating leukocytes and in the vessel wall. Circulation 2009;120:2438-2447. 5. Piepoli MF et al. 2016 European Guidelines on cardiovascular disease prevention in clinical practice. Eur Heart J 2016;37:2315−2381. 6. Kotseva K et al. Lifestyle and impact on cardiovascular risk factor control in coronary patients across 27 countries: Results from the European Society of Cardiology ESC-EORP EUROASPIRE V registry. Eur J Prev Cardiol 2019: https://doi. org/10.1177/2047487318825350 [Epub ahead of print|. 7. Wienbergen H et al. Effects of an intensive long-term prevention programme after myocardial infarction − a randomized trial. Eur J Prev Cardiol 2019;26:522−530. 8. Schmucker J et al. Smoking ban in public areas is associated with a reduced incidence of hospital admissions due to STelevation myocardial infarctions in non-smokers. Results from the BREMEN STEMI REGISTRY. Eur J Prev Cardiol 2014;21:1180−1186. 9. Schmucker J et al. Socially disadvantaged city districts show a higher incidence of acute ST-elevation myocardial infarctions with elevated cardiovascular risk factors and worse prognosis. BMC Cardiovasc Disord 2017;17:254. 10. Khera AV et al. Genetic Risk, Adherence to a Healthy Lifestyle, and Coronary Disease. N Engl J Med 2016;375:2349−2358. 11. Mega JL et al. Genetic risk, coronary heart disease events, and the clinical benefit of statin therapy: an analysis of primary and secondary prevention trials. Lancet 2015;385:2264−2271. Prof. Dr. Rainer Hambrecht, Prof. Dr. Harm Wienbergen Bremer Institut für Herz- und Kreislaufforschung am Klinikum Links der Weser, Senator-Weßling-Str. 1, 28277 Bremen CONFERENCES Welche Aussage ist falsch? 1. In Studien von Patienten mit Herzinsuffizienz wurde gezeigt, dass körperliches Training die systolische und diastolische linksventrikuläre Funktion verbessert. 2. Körperliches Training reduziert die koronare Endotheldysfunktion von Patienten mit KHK. 3. Langzeit-Präventionsprogramme, die primär durch nicht ärztliches medizinisches Personal durchgeführt werden, verbessern die Einstellung der kardiovaskulären Risikofaktoren nach Myokardinfarkt im Vergleich zur Standardversorgung. 4. Der Nachweis, dass genetische Risikoscores Koronarereignisse prädizieren können, steht noch aus. Die Lösung finden Sie auf Seite 62. 32

KARDIOMYOPATHIEN Biopsie, MRT und Biomarker: Was? Wann? Norbert Frey, Kiel Ist die Ursache einer primären Herzmuskelerkrankung vermeintlich unbekannt, spricht man allgemein von einer „idiopathischen Kardiomyopathie“. Bekanntlich ist der Begriff „idiopathisch“ jedoch nur eine vornehme Umschreibung des (noch) mangelnden Verständnisses der Pathogenese einer Erkrankung. Es stellt sich aber die Frage, ist im Zeitalter der molekularen Medizin und moderner diagnostischer Verfahren der Begriff der „idiopathischen“ Kardiomyopathie noch zeitgemäß? Im Folgenden sollen insbesondere die aktuellen diagnostischen Möglichkeiten wie Kardio-MRT, Myokardbiopsie und neue Biomarker beleuchtet werden, die nicht nur bei immer mehr Patienten eine präzise Diagnose erlauben (Abb. 1), sondern zunehmend auch Hinweise auf Prognose und Therapiesteuerung geben können [1)]. Myokardbiopsie Bei der differenzialdiagnostischen Beurteilung einer Kardiomyopathie sind LV- oder RV-Biopsien in geübten Händen mit einer sehr niedrigen Komplikationsrate verbunden [2]. Gleichzeitig lassen sich heute mit modernen Methoden wie Immunhistologie, (in situ-) PCR und epigenetischen Verfahren immer mehr Informationen aus dem erkrankten Myokard gewinnen. Schon heute gilt die Biopsie in bestimmten klinischen Situationen (rasch progrediente Herzinsuffizienz unklarer Ätiologie bzw. fehlendes Ansprechen auf eine symptomatische Therapie) als dringend indiziert, um z. B. eine Riesenzellmyokarditis nicht zu übersehen [3]. Es ist zu erwarten, dass künftige Therapiefortschritte, z. B. CONFERENCES 33

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