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Leseprobe CONNEXI Nephrologie Ausgabe 1-2018

EINE GUTE ENTSCHEIDUNG

EINE GUTE ENTSCHEIDUNG Prä- und postoperative Peritonealdialyse Patienten ohne Möglichkeit für einen Gefäßzugang CONFERENCES Bei Patienten mit PD-Katheter, die eine präoperative Dialyse benötigen, kann die Peritonealdialyse eingesetzt werden. Dies ist auch vor einer Nieren- oder Lebertransplantation möglich, wenn noch ausreichend Zeit (>12 Stunden) zur Verfügung steht. Überwässerte Patienten können mit kleinen Füllvolumina von 1.000–1.500 ml, hoher Glukosekonzentration im Dialysat (3,86 % bzw. Bei Rechtsherzinsuffizienz ist der therapierefraktäre Aszites mittels Peritonealdialyse besser mobilisierbar als mittels Hämodialyse. 4,25 %) bzw. Einsatz von Icodextrin (Extraneal®) und kurzer Verweilzeit (30–45 Minuten) behandelt werden. Zur Korrektur einer Hyperkaliämie sind höhere Füllvolumina (2.000–2.500 ml) mit kurzer Verweildauer (30–45 Minuten) geeignet, wobei die Glukosekonzentration abhängig vom angestrebten Volumenentzug von 1,36 %/1,5 %, bis 3,86 %/4,25 % variieren kann. Muss die Operation innerhalb weniger Stunden erfolgen, ist eine Hämodialysebehandlung vorzuziehen. Nach einer Herz- oder Nierentransplantation kann die Peritonealdialyse fortgeführt werden, wenn das Peritoneum nicht verletzt wurde. Dies muss durch eine Spülung des Bauchraumes mittels Beutelwechsel ohne Verweilzeit überprüft werden. Patienten nach Lebertransplantation können postoperativ nicht mehr mit der Peritonealdialyse behandelt werden. Gerade bei multimorbiden und intensivpflichtigen Patienten ist es manchmal nicht möglich, einen adäquaten Gefäßzugang für die Hämodialyse zu schaffen. In dieser Situation steht die Peritonealdialyse als letzte Behandlungsoption zur Verfügung. Sie sollte dennoch nicht als schlechteste Behandlungsmöglichkeit eingestuft werden. In mehreren Studien war die Mortalität bei intensivpflichtigen Patienten unter einer Peritonealdialyse nicht höher als unter einem kontinuierlichen extrakorporalen Nierenersatzverfahren [4, 5]. Fazit In den vergangenen Jahren haben wir einige Patienten in den oben genannten Situationen akut mit der Peritonealdialyse behandelt und festgestellt, dass wir damit eine gute Entscheidung für die Patienten getroffen haben. Referenzen 1. Koch M, Trapp R, Kohnle M, Aker S. Peritonealdialyse bei ungeplantem Dialysebeginn. Der Nephrologe 2014; 9: 110–6. 2. Koch M, Kohnle M, Trapp R et al. Comparable outcome of acute unplanned peritoneal dialysis and haemodialysis. Nephrol Dial Transplant 2012, 27(1): 375–80. 3. Schwenger V, Remppis BA, Westenfeld R et al. Dialyseund Ultrafiltrationsverfahren bei kardio-renalem Syndrom. DMW 2014, 139(07): e1-e8. 4. Jaryal A, Vikrant S. A study of continuous renal replacement therapy and acute peritoneal dialysis in hemodynamic unstable patients. Indian J Crit Care Med 2017, 21(6): 346–9. 5. Ponce D, Balbi A, Cullis B. Acute PD: evidence, guidelines, and controversies. Semin Nephrol 2017, 37(1): 103–12. 26

12. Kölner KfH-Heimdialysekongress 20. - 21. April 2018, Köln Wissenschaftliche Leitung: Dr. Benno Kitsche Dr. Frank Merkel Dr. Michael Nebel | Fortbildungspunkte Fortbildungspunkte | | | 13 Fortbildungspunkte Fortbildungspunkte 10 Fortbildungspunkte Fortbildungspunkte | | | | Fortbildungspunkte Fortbildungspunkte Zertifizierung durch die Ärztekammer Nordrhein Programm sowie Anmeldung unter: www.kfh-heimdialysekongress.de (Kreditkartenzahlung möglich)

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