FOKUS NIERENINSUFFIZIENZ Subgruppenanalyse aus den Studien mit PCSK9-Inhibitoren Volker J. J. Schettler, Göttingen Das Risiko für atherosklerotische kardiovaskuläre Erkrankungen ist bereits bei geringfügiger Nierenfunktionseinschränkung (chronic kidney disease; CKD) deutlich erhöht [1, 2]. Bereits im CKD-Stadium 2 werden inflammatorische Prozesse induziert, die Lipoproteine wie Low-Density-Lipoprotein (LDL) oder High-Density-Lipoprotein (HDL) chemisch so modifizieren können, dass diese proatherogen werden und früh atherosklerotische Prozesse initiieren [3]. CONFERENCES Mit zunehmender Verschlechterung der Nierenfunktion kommt es darüber hinaus zu weiteren Veränderungen, zum Beispiel im Knochenstoffwechsel, wobei eine Erhöhung des Parathormons auch eine Mediasklerose in den arteriellen Gefäßwänden hervorrufen kann [4]. Da sich bei niereninsuffizienten Patienten auch eine Veränderung des Lipidprofils finden lässt, könnte der Einsatz von Statinen zu einer Risikoreduktion der kardiovaskulären Ereignisse oder der Gesamtmortalität führen. Demzufolge kamen in prospektiven, randomisierten Studien Statine zum Einsatz, die den bereits bei nierengesunden Patienten nachgewiesenen positiven Effekt auf kardiovaskuläre Endpunkte und Gesamtmortalität bestätigen sollten [5]. Zunächst ist bemerkenswert, dass mit der Zunahme der Niereninsuffizienz der Anteil der Patienten mit hohen LDL-Cholesterin (LDL-C)-Werten in diesen Patienten kollektiven, sofern keine signifikante Protein urie besteht, abnimmt [6]. Bei dialysepflichtigen Patienten konnte in den Studien 4D (Die Deutsche Diabetes Dialyse Studie 12
FOKUS NIERENINSUFFIZIENZ [7]), AURORA (Assessment of survival and cardiovascular events [8]) und SHARP (Study of Heart and Renal Protection [9]) kein zusätzlicher Nutzen einer Statintherapie bezüglich der primären und sekundären Endpunkte (unter anderem Tod und kardiovaskuläre Ereignisse) gefunden werden (Tabelle 1). Nur in der 4D-Studie ließ sich in einer Post-Hoc-Analyse bei dialysepflichtigen Patienten mit einem LDL-C >145 mg/dl eine signifikante Reduktion von kardiovaskulären Ereignissen und Gesamtmortalität errechnen (Tabelle 1) [10]. Eindeutig fielen die Ergebnisse bei Patienten mit eingeschränkter Niereninsuffizienz (bis CKD- Stadium 4) aus, die Simvastatin in Kombination mit Ezetimib erhielten: Hier findet sich eine signifikante Reduktion der kardiovaskulären Ereignisse, jedoch kein bedeutsamer Effekt auf die Gesamtmortalität (SHARP) [11]. Basierend auf diesen Ergebnissen wurden die KDIGO-Leitlinien für Patienten mit Niereninsuffizienz, mit und ohne Dialysepflichtigkeit, verfasst: „Wir empfehlen, dass Erwachsene im Alter über 50 Jahre mit einer eGFR
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