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Leseprobe CONNEXI Nephrologie Dialyse Transplantation Ausgabe 7-2019

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medizinisches Fachmagazin über Nephrologie, Hypertensiologie, Dialyse, Transplantation und Biomarker der kardiorenalen Achse, für Ärzte, mit retrospektiven Berichten vom Fachkongressen: ERA EDTA, Nephrologisches Seminar Heidelberg, Symposium Biomarker der kardiorenalen Achse, 2019

GENOMWEITE ASSOZIATIONEN

GENOMWEITE ASSOZIATIONEN UND METABOLOMICS grund mangelnder Sub stratspezifität anstelle von Ornithin Lysin verwendet (eine zu Ornithin homologe Aminosäure) kann Homoarginin entstehen. Lange Zeit war wenig über die tatsächlich relevanten Reaktionswege bekannt. In einer GWAS-Metaanalyse zweier großer Kohortenstudien konnten wir 2013 bereits drei Genorte identifizieren, welche genomweit signifikant mit der Konzentration von Homoarginin im Blut assoziiert waren [4]. Diese Ergebnisse konnten wir nun durch Einschluss einer höheren Zahl an Patientenproben noch erweitern (Abbildung 3). Das stärkste Signal beobachteten wir auf Chromosom 15 beim Gen für die Glycin-Amidinotransferase, die den Transfer einer Guanidino gruppe von L-Arginin auf Glycin katalysiert und damit ein wichtiges Enzym für die Kreatinsynthese darstellt. Glycin stellt dabei nicht den einzigen mögliche Amidinakzeptor dar. Steht dem Reaktionsgemisch ausreichend Lysin zur Verfügung, erfolgt auch eine Amidinierung des Lysins zu Homoarginin. Der zweite Genort auf Chromosom 2 kodiert für die Carbamoylphosphat-Synthetase (CPS1), das geschwindigkeitsbestimmende Enzym des hepatischen Harnstoffzyklus. Verantwortlich für die Bildung von Homoarginin ist hier die Ornithin-Transcarbamylase, welche Lysin als Reaktionspartner toleriert und dann analog zum Harnstoffkreislauf zu Homoarginin metabolisiert. Des Weiteren zeigte sich auch eine signifikante Assoziation von SNPs im Gen für die Arginase1 (ARG1) mit der Homoargininkonzentration. Dieses Enzym katalysiert den letzten Schritt im Harnstoffzyklus, die Hydrolyse von Arginin zu Ornithin und Harnstoff. Fazit CONFERENCES Biomarker der kardiorenalen Achse Dr. rer. nat. Marcus Kleber marcus.kleber@medma.uni-heidelberg.de Die genetischen Ergebnisse zeigen, dass es zwei bedeutende Wege der Homoargininsynthese im Körper gibt, zum einen im Energiestoffwechsel (GATM), zum anderen in Harnstoffzyklus (CPS1 und ARG1). Referenzen 1. Ozaki K, Ohnishi Y, Iida A et al. Functional SNPs in the lymphotoxin-alpha gene that are associated with susceptibility to myocardial infarction. Nat Genet 2002; 32(4): 650–4. 2. Gieger C, Geistlinger L, Altmaier E et al. Genetics meets metabolomics: a genome-wide association study of metabolite profiles in human serum. PLOS Genetics 2008; 4(11): e1000282. 3. Zinellu A, Paliogiannis P, Carru C et al. Homoarginine and all-cause mortality: A systematic review and meta-analysis. Eur J Clin Invest 2018; 48(8): e12960. 4. Kleber ME, Seppala I, Pilz S et al. Genome-wide association study identifies 3 genomic loci significantly associated with serum levels of homoarginine: the AtheroRemo Consortium. Circ Cardiovasc Genet 2013; 6(5): 505–13. Dr. rer. nat. Marcus Kleber V. Medizinische Klinik (Nephrologie, Hypertensiologie, Endokrinologie, Rheuma), Medizinische Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg Theodor-Kutzer-Ufer 1–3, 68167 Mannheim 50

KOMPLEXER ANGEBORENER HERZFEHLER Prognostischer Stellenwert von löslichem ST2 Tanja Rädle-Hurst, Homburg © like.eis.in.the.sunshine/photocase.de Bei Patienten mit chronischer und akuter Linksherzinsuffizienz konnte lösliches ST2 (soluble suppression of tumorigenicity 2; sST2) als hilfreicher prognostischer Marker identifiziert werden, weshalb er sogar in die ACC/AHA-Leitlinien zur besseren Risikostratifikation dieser Patientengruppe aufgenommen wurde [1–3]. Lösliches ST2 stellt dabei einen Marker des inversen kardialen Remodelings dar, der die kardioprotektiven Effekte der Interleukin-33/ST2-Achse blockiert und eine myokardiale Apoptose und Fibrose induziert. In klinischen Studien konnte gezeigt werden, dass erhöhte sST2-Spiegel bei Patienten mit Linksherzinsuffizienz mit einer erhöhten Inzidenz an kardiovaskulären Ereignissen und einer erhöhten Mortalität verbunden sind [4–6]. Aufgrund dieser vielversprechenden Ergebnisse sollte daher der prognostische Stellenwert von sST2 bei Patienten mit komplexem angeborenem Herzfehler (AHF) untersucht werden. Patienten und Methoden Bei insgesamt 169 Patienten mit komplexem AHF wurden sST2-Konzentrationen im Serum bestimmt CONFERENCES 51

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