MYTHS & FACTS connexiplus sitivität reduziert. In epidemiologischen Studien ist regelmäßiges Kaffeetrinken jedoch meist mit einem geringeren Risiko für die Entwicklung eines Typ‐2‐Diabetes assoziiert, und dieser Zusammenhang scheint dosisabhängig zu sein. Facts In Bezug auf das Krebsrisiko können Kaffeetrinker spätestens seit 2016 aufatmen. Die IARC hatte die Daten von über tausend experimentellen und Beobachtungsstudien herangezogen, um das karzinogene Potenzial von Kaffee neu zu bewerten. Ein erhöhtes Krebsrisiko durch Kaffeekonsum konnte sie dabei nicht mehr feststellen. Die älteren Studien wiesen einen gravierenden Schwachpunkt auf: Untersucht man z. B. das Lungenkrebsrisiko von Menschen, die gern Kaffee trinken, so wird man in einer Beobachtungsstudie mit hoher Wahrscheinlichkeit auch herausfinden, dass Kaffeetrinker überzufällig häufig an Lungenkrebs erkranken. Doch Kaffeetrinker tun noch etwas anderes überzufällig häufig, sie rauchen. Das Rauchen steht demnach sowohl mit der Exposition (Kaffee trinken) im Zusammenhang als auch mit dem Outcome (Lungenkrebs) und wäre in diesem Fall ein typischer Confounder. Die Autoren eines Übersichtsartikels, der aktuell im The New England Journal of Medicine veröffentlicht wurde, haben die Daten aus gut durchgeführten epidemiologischen Studien zusammengefasst, und die zeigen eindeutig, dass Kaffeekonsum das Krebsrisiko nicht erhöht [2]. Im Gegenteil, mittlerweile verbinden viele der neueren Studien Kaffeetrinken mit einem verringerten Risiko für einige Krebsarten, darunter Leberkrebs, Endometriumkarzinom und Malignome des Mund- und Rachenraums; aber auch postmenopausaler Brustkrebs, malignes Melanom, Basalzellkarzinom, Pankreas- und Darmkrebs werden genannt [2, Review]. Bei Patienten mit fortgeschrittenem oder metastasiertem kolorektalem Karzinom könnte Kaffeekonsum mit einem reduzierten Risiko für Krankheitsprogression und Tod verbunden sein [3]. Sehr zuverlässig und konsistent sind diese Daten noch nicht. Auch die Mechanismen, worüber Kaffee möglicherweise „krebshemmend“ wirkt, werden noch nicht vollständig verstanden. Man vermutet positive Effekte auf Stoffwechsel und Verdauung. Kaffee ist darüber hinaus ein komplexes Gemisch aus über 1.000 bioaktiven Sub stanzen, von denen nicht wenigen antioxidative, entzündungshemmende, antifibrotische oder antikanzerogene Wirkungen zugeschrieben werden. Ein Zusammenhang scheint inzwischen relativ gut belegt: Patienten können durch regelmäßigen Kaffeekonsum zur Prävention der Leberzirrhose beitragen. Mehrere Studien zeigen konsistent, dass der Konsum von mindestens zwei bis drei Tassen Kaffee pro Tag das Ausmaß einer Leberfibrose nicht nur bei Patienten mit Lebererkrankungen [3], sondern auch in der Allgemeinbevölkerung [4] reduzieren kann. Fazit Gegen eine gute Tasse Kaffee ist gerade auch im COVID-19-Lockdown-Koller nichts einzuwenden. Rüdiger Zart Referenzen 1. Kaffeereport 2020. https://www.brandeins.de/corporate-publishing/kaffee-in-zahlen/2020 2. van Dam RM, Hu FB, Willett WC. Coffee, caffeine, and health. N Engl J Med 2020; 383(4): 369–78. 3. Mackintosh C, Yuan C, Ou FS et al. Association of coffee intake with survival in patients with advanced or metastatic colorectal cancer. JAMA Oncol 2020; 6(11): 1713–21. 4. Modi AA, Feld JJ, Park Y et al. Increased caffeine consumption is associated with reduced hepatic fibrosis. Hepatology 2010; 51(1): 201–9. 5. Alferink LJM, Fittipaldi J, Kiefte-de Jong JC et al. Coffee and herbal tea consumption is associated with lower liver stiffness in the general population: The Rotterdam study. J Hepatol 2017; 67(2): 339–48. 74
IMPRESSUM Herausgeber und Verlag The Paideia Group GmbH Dammsmühlerstr. 35, 13158 Berlin Tel.: 030 / 40 30 36 92 Fax: 030 / 40 30 36 96 www.thepaideiagroup.com www.con-nexi.de Publishing Director: Anja Lamprecht publishing@thepaideiagroup.com Redaktion: Elke Klug, Rüdiger Zart connexiplus@tpaidg.com Art Director: Sigrid Lessing print@thepaideiagroup.com Gestaltung Cover: Jens Vogelsang Haftungsausschluss Diese Dokumentation enthält alle Veranstaltungsbeiträge, die bis Redaktionsschluss vorlagen. Verantwortlich für den Inhalt der im The Paideia Group Verlag veröffentlichten Beiträge ist der jeweils in den einzelnen Beiträgen genannte Autor. Die in den Beiträgen zum Ausdruck gebrachte Meinung gibt in erster Linie die Auffassung der Autoren und nicht in jedem Fall die Meinung des The Paideia Group Verlages wieder. 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Dezember 2020 Anzeigen und Industriemitteilungen Gekennzeichnete Anzeigen, Herstellerinformationen und die im Bereich „Industry“ der Dokumentation wiedergegebenen Beiträge befinden sich außerhalb der Verantwortung des Verlages. Hierfür wird keine Gewähr übernommen. Urheberrechte Diese Dokumentation genießt urheberrechtlichen Schutz. Sämtliche Nutzungsrechte liegen bei dem The Paideia Group GmbH Verlag. Jegliche Nutzung des Werks, insbesondere die Vervielfältigung, Verbreitung, öffentliche Wiedergabe oder öffentliche Zugänglichmachung, ist ohne die vorherige schriftliche Zustimmung des The Paideia Group Verlages unzulässig. Scientific Editorial Board Prof. Dr. med. Vincent Brandenburg, Würselen Prof. Dr. Winfried März, Mannheim Prof. Dr. med. Bernhard Krämer, Mannheim Prof. Dr. Clarissa Kurscheid, Köln Prof. Dr. med. Ulrich Laufs, Leipzig Prof. Dr. Stefan Lorkowski, Jena Prof. Dr. med. Matthias Paul, Münster Prof. Dr. med. Andreas Plettenberg, Hamburg Prof. Dr. med. 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ISSN 2195-8645 Print ISSN 2197-991X Online Cogitatio-Lösung: S. 19, Lösung: 3; S. 33, Lösung: 3 connexiplus • betrachtet Kardiologie, Nephrologie und Diabetologie zusammen aus einer interdisziplinären Perspektive unter Berücksichtigung von Ernährung, Lipidologie und Biomarkern, • präsentiert dieses Themenspektrum auf Basis von Referentenbeiträgen in deutscher oder englischer Sprache, • wird von einem Scientific Editorial Board aktiv gestaltet und begleitet, • erscheint viermal pro Jahr, • ist nicht mit Honorarzahlungen verbunden, • regt durch Cogitatio-Fragen zum Nachdenken „über den Tellerrand“ hinaus an, • finanziert sich über Anzeigen, Sponsoring und Abonnements, • wird in zielgruppenspezifischer Auflage per Post versandt, • ist mit allen Ausgaben für medizinische Fachkreise auch digital auf www.con-nexi.de verfügbar, • reflektiert wissenschaftliche Inhalte in drei Rubriken: SCIENCE Wissenschaftliche Beiträge, Berichte von Konferenzen, Experten interviews, Statements von ausgesuchten Referenten, Basic Science, From Bench to Bedside, Arbeitsgruppensitzungen, Preisverleihungen sowie Regulatory Affairs. EDUCATION Berichte von industrieunterstützten Veranstaltun gen wie z. B. Satelliten-Symposien oder Fach pressekonferenzen zu neuen Entwicklungen in der pharmazeutischen Industrie, Pro- und Contra-Debatten, unser Feuilleton „The Story Behind“, LeseZeichen (Kommentare zu aktuellen Studienergebnissen) sowie Lösungen zu Cogitatio -Fragen der Autoren. INDUSTRY Markt- und Produktinformationen aus der pharmazeutischen und Medizintechnik-Industrie. Pro Domo Die dem Zeitgeist geschuldete aktuelle „Gendersprache“ verwenden wir in unserer Publikation in keiner der uns in Manuskripten vielfältig angebotenen Formen. Wir praktizieren die sprachliche Abgrenzung vom natürlichen Geschlecht und verstehen Beamte, Studenten, Ärzte u.s.w. in der Schriftsprache als Gruppenbezeichnungen für alle Geschlechter. ADDENDUM 75
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